Mitglieder-Zulauf und motiviertes Team

Freie Wähler: Vorbereitungen für die Kommunalwahl laufen auf Hochtouren

Freising/Marzling. Ganz im Zeichen der Kommunalwahlen im kommenden Jahr stand die Jahreshauptversammlung der Freien Wähler im Gasthof Nagerl in Marzling. Als Oberstes Ziel gaben die Vorsitzenden Benno Zierer (Kreisvereinigung) und Maria Scharlach (Kreisverband) die Wiederwahl von Landrat Helmut Petz aus. „Er brennt für sein Amt und soll seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen“, sagte Zierer.

Petz selbst sprach ganz zu Beginn der Versammlung zu den Mitgliedern, ehe er sich in Richtung Weeze in Nordhein-Westfalen aufmachte. Dort tagte die Arbeitsgemeinschaft deutscher Fluglärmkommissionen, deren stellvertretender Vorsitzender Petz ist. In seinem Bericht ging er vor allem auf die Haushaltslage des Landkreises ein und zog ein erfreuliches Fazit: „Die Finanzen stimmen, von einer Schieflage sind wir weit entfernt.“ Das sei beachtlich in Zeiten der Wirtschaftsflaute. Gut voran komme man bei der Nacharbeit in Sachen Jahresabschlüsse. Diese fehlen nach einer Systemumstellung in der Haushaltsführung seit 2011 – also lange bevor Petz ins Amt gekommen war. Nun stehe die Eröffnungsbilanz und der erste Abschluss solle bald folgen. Eindringlich appellierte der Landrat an Bund und Freistaat, die Landkreise finanziell besser auszustatten und ihnen nicht immer noch mehr bürokratische Vorgaben aufzubürden: „Lasst uns einfach in Ruhe arbeiten.“ 

Weil die Freien Wähler im Landkreis in eine landes- und bundespolitische Vereinigung und einen kommunalpolitischen Verband gegliedert sind, gab es an diesem Abend zwei Jahreshauptversammlungen. Für die Vereinigung berichtete der Vorsitzende Benno Zierer von einem erfreulichen Zulauf. 20 Neu-Mitglieder kamen seit Beginn des Jahres 2024 dazu, aktuell sind es 62 Mitglieder. „Es zeigt, dass seriöse und sachliche Politik Zuspruch findet“, befand Zierer. „Das ist ein gutes Zeichen in einer Zeit, in der die politischen Umgangsformen rauer und die Töne schriller werden.“ 

Maria Scharlach als Vorsitzende der Kreisvereinigung nahm die Wahl zum Kreistag im März 2026 in den Blick. Die Kandidatenliste der Freien Wähler sei fast fertig, es müsse nur noch etwas nachjustiert werden. „Wir werden ein starkes Team mit erfahrenen und jungen Persönlichkeiten präsentieren, die voll motiviert sind“, sagte Scharlach. Man habe ein klares Ziel vor Augen: „Wir arbeiten dafür, dass es den Menschen im Landkreis besser geht.“ Die Aufstellungsversammlung für die Kandidaten-Liste wird am 27. Oktober in Mauern stattfinden. 

Nachdenkliche Töne schlug Rainer Schneider an, der Vizepräsident des Bezirkstags von Oberbayern und zugleich Vorsitzender der Freisinger FW-Kreistagsfraktion ist. Der Haushalt des Bezirkes sei durch stetig steigende Ausgaben im Sozial- und Gesundheitsbereich belastet. Der Bezirk ist unter anderem für die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zuständig. Hier forderte Schneider einen Paradigmenwechsel, der im gesamten Gesundheitssystem erfolgen müsse: „Wir müssen mehr in Prävention investieren und weniger in die Behandlung der Symptome.“ Sonst seien die Leistungen des Bezirks langfristig nicht aufrecht zu erhalten. Bereits jetzt drohe eine deutliche Erhöhung der Bezirksumlage, das würde auch die Landkreise direkt treffen. 

Solide Finanzen haben die Gliederungen der Freien Wähler. Wie Schatzmeisterin Sonja Kieslinger vermeldete, verfügen Vereinigung und Verband über ein Plus auf den Konten. Die Kassenprüfer Marianne Heigl und Reinhard Lauterbach bescheinigten eine einwandfreie Buchführung.